Kommentar

Aktienmarktkommentar

18.12.2024
Aktienmärkte wurden durchgeschüttelt

Die US-Notenbank (Fed) hat mit ihrer Zinsprognose für 2025 die Aktienmärkte durcheinander geschüttelt. Ging die Fed im September noch von durchschnittlichen Zinsen für 2025 von 3,4 Prozent aus, so sind es aktuell 3,9 Prozent. Das heißt, statt vier Senkungen um 25 Basispunkte sind es, Stand jetzt, nur zwei.

Wirklich überraschend kam diese Anpassung zwar nicht. Die sehr heftigen Reaktionen der Aktienmärkte sind, unter anderen, auf die Höhe der großen Indizes zurückzuführen. So sind die vier großen US-Indizes – Dow Jones, S&P 500, NASDAQ 100 und NASDAQ Composite - in unmittelbarer nähe ihrer Höchststände mit der neuen Zinsprognose erwischt worden. Ähnliches gilt auch für den deutschen DAX.

Die Fed sieht gegenwärtig sehr wenig Spielraum für weitere Senkungen. Die US-Wirtschaft ist, trotz der hohen Zinsen über einen langen Zeitraum, sehr robust. Zudem erweist sich die Inflation in den USA als sehr hartnäckig. Schon aus diesen beiden Gründen sind Zinssenkungen relativ schwierig. Nun kommen noch die angekündigten Zölle des designierten US-Präsidenten Donald Trump hinzu, deren Auswirkungen auf die Teuerung zum jetzigen Zeitpunkt kaum abschätzbar sind. Es ist somit keine Überraschung, dass die Fed bei den Zinssenkungen auf die Bremse steigt.

Die nächste Sitzung findet gut eine Woche nach der Amtseinführung von Donald Trump statt. Es ist zu vermuten, dass zu diesem Zeitpunkt die Auswirkungen der Wirtschaftspolitik der neuen Trump-Regierung noch nicht absehbar sein werden. Die Fed wird Ende Januar wohl eine Zinspause einlegen.
Von Stefan Wozabal

Zum Fed-Zinsentscheid